Erfolg Meinung Spannkraft buntes-genie ermutigt

Teamarbeit:
Erhöhen Sie die Effektivität!
Publiziert am 1. Februar 2018 von Stephan Aust

In Stellenanzeigen lese ich diese Forderung immer wieder: Mitarbeiter sollen „teamfähig“ sein – unabhängig, ob ein Bereichsleiter, eine Pflegefachkraft oder ein Betriebswirt gesucht wird. Aber was heißt das eigentlich?
Bedeutet das: Sich einfügen ohne groß zu stören und dabei einen „guten Job“ zu machen?  Oder bedeutet es zu fragen, mitzudenken und neue Ideen einzubringen?

 

Die Realität

Niemand findet Einsamkeit wirklich erstrebenswert. Deshalb suchen Menschen einander - privat wie beruflich. Der Wunsch dabei ist immer „einander zu verstehen“ (z. B. in der Partnerschaft) oder „etwas teilen“ zu wollen (z. B. in sozialen Medien). In vielen Teams finden sich diese „Wünsche“ wieder. Dabei werden kleinere Schwächen einzelner ausgeglichen – oft leidet aber gerade deshalb die Leistungsfähigkeit im Team!
Der Wunsch nach Harmonie und Gemeinschaft ist oft so groß, dass die „Effektivität“ keine Rolle mehr spielt. Das kann dazu führen, dass nur noch die „Wünsche“ der „Lautesten“ bedient werden. Tatsächlich aber kommen doch wirklich geniale Durchbrüche meist von Einzelnen!

Die Herausforderung

In der Praxis erlebe ich bei Führungskräften oft den Wunsch nach einer guten Zusammenarbeit. Viele nennen das schon Teamarbeit.
Die Praxis zeigt allerdings, dass es eigentlich darum geht, dass jeder im Team seine Aufgaben ordentlich erledigt und bei Bedarf den Kollegen mit unterstützt.
Echte Teamarbeit ist dagegen mehr! Sie wird dagegen dann gebraucht, wenn komplexe Aufgaben zu lösen sind, die das Know-how mehrerer Experten aus unterschiedlichen Bereichen erfordern.

Die Lösung

Die Autoren Rich Karlgaard und Michael Shawn Malone sind in ihrem Buch „Team Genius“ der Frage nachgegangen, was gute Teamarbeit eigentlich ausmacht? Das US-Wirtschaftsmagazin Inc. hat dazu zehn überraschende Fakten zum Thema Teamarbeit aus dem Buch zusammengetragen.

1. Das ideale Team hat zwischen 5 und 9 Personen!
Mehr als 9 Personen im Team wirken eher ineffektiv.

2. Der Wunsch nach Harmonie verhindert Effektivität!
Nur dort wo offen über unterschiedliche Sichtweisen gesprochen (und gestritten) wird, sind neue Wege möglich.

3. Konflikte gehören zu einem guten Team dazu!
Kreative Reibung ist notwendig, damit Teams effektiv arbeiten. So werden die besten Wege gefunden.

4. Das Gefühl der Verbundenheit setzt Oxytocin frei!
Diese Gehirnchemikalie wird als „Kuschelhormon“ bezeichnet. So wird der Zusammenhalt gestärkt.
 
5. Die wirksamsten Teams haben keinen Anführer!
Teams arbeiten am Besten mit Gleichberechtigung!

6. Wirksame Teams haben gute Team-Manager!
Diese Person unterstützt vor allem das Team bei der Kommunikation.

7. Effektive Teams sind besser als Einzel-Genies!
Je besser jeder Einzelne nach seiner Begabung arbeiten kann, um so effektiver wird das Team!

8. Männer in der Minderheit werden unsicherer!
Bei Frauen ist dieser Effekt nicht zu beobachten!

9. Eine gemischte Altersstruktur ist empfehlenswert!
Da die kreative Reibung ebenfalls höher ist, braucht es eine gute Führung!

10. Virtuelle Team werden meist überschätzt!
Trotz aller technischen Möglichkeiten gilt: Teams sind dann am effektivsten, wenn sich alle an ein und demselben Ort aufhalten. Wenn das nicht möglich ist, sollten sich die Mitglieder wenigstens ab und zu persönlich treffen.